Mallorca zieht immer mehr Käufer an
Nach einer leichten Abnahme der Verkäufe gegenüber der Vor-Corona-Zeit erlebt der Immobilienmarkt auf Mallorca ein neues Aufblühen. Der Grund: Die Regionalregierung hat die Freibeträge in der Vermögensteuer signifikant erhöht. Diese Änderung soll besonders internationale Käufer und Investoren anziehen, die von den neuen steuerlichen Vorteilen profitieren können.
Höhere Freibeträge als Kaufanreiz
Seit Januar können Immobilienkäufer auf Mallorca, Menorca und Ibiza von einem deutlich angehobenen Freibetrag in der Vermögensteuer profitieren. Die Grenze wurde von 700.000 Euro auf drei Millionen Euro angehoben, was bedeutet, dass Vermögen bis zu dieser Summe steuerfrei sind. Damit entfällt eine Hürde für viele internationale Käufer und Käuferinnen sowie Investoren, in Immobilien auf den Balearen zu investieren.
Diese Regelung kommt vor allem den deutschen Käufern zugute, die traditionell die größte ausländische Käufergruppe auf den Balearen bilden. So können viele der begehrten Immobilien nun steuerfrei erworben werden, was die Attraktivität der Region weiter steigert.
Immobilienmarkt im Aufwind
Ein Spaziergang durch Orte wie Puerto Portals oder Port dʼAndratx bestätigt diesen Trend. Hier werden exklusive Immobilien, wie etwa eine sanierte Villa mit Meerblick für knapp drei Millionen Euro, von Maklern angeboten. Insgesamt fallen etwa 80 Prozent der Immobilien unter die neue steuerliche Freiheit. Mit der Steueränderung verfolgt die neue Regionalregierung, die im Mai 2023 die Wahlen gewonnen hatte, das Ziel, zahlungskräftige Einwohner zu halten und neue anzulocken. In Spanien haben die Regionen große Freiheiten in Steuerfragen, was diesen Schritt möglich machte.
Steuerliche Details
Die Vermögensteuer für Privatpersonen, deren Vermögen über dem Freibetrag liegt, bewegt sich progressiv zwischen 0,28 und 3,45 Prozent des Nettovermögens pro Jahr. Für Nichtresidenten, die weniger als 183 Tage im Jahr in Spanien verbringen, wird nur das Immobilienvermögen besteuert. Zudem gilt der Freibetrag für jeden Einzelnen, was bedeutet, dass ein Ehepaar im Grundbuch den Betrag verdoppeln kann.
Auch die Erb- und Schenkungsteuer wurde für Verwandte ersten Grades abgeschafft, was einen weiteren Anreiz bietet, sich dauerhaft auf den Balearen niederzulassen.
Investitionen leicht gemacht
Der Kaufpreis abzüglich Hypotheken dient als Bemessungsgrundlage für die Vermögensteuer auf Immobilien. Bei einem gewinnbringenden Verkauf verlangt der Fiskus von Nichtresidenten 19 Prozent. In Deutschland hingegen fallen für selbst genutzte Immobilien keine Steuern an, und die Spekulationsfrist von zehn Jahren gilt nur für vermietete Objekte.
Herausforderungen und Chancen
Der Immobilienmarkt auf Mallorca hatte 2023 zunächst eine leichte Abkühlung erlebt. Die Notarkammer der Balearen verzeichnete „nur“ etwa 15.000 Verkäufe von Wohnimmobilien, was vier Prozent weniger als 2019 und im Durchschnitt der letzten zehn Jahre liegt. Diese Zeiten scheinen vorbei zu sein. Um den Immobilienmarkt weiter zu beleben, plant die Regionalregierung auch die Erleichterung des Hotelbaus. Dies könnte den Arbeitsmarkt auf den Inseln unterstützen, jedoch auch die bereits bestehenden Probleme des Übertourismus verschärfen.
Fazit
Die neuen steuerlichen Anreize haben das Potenzial, den Immobilienmarkt auf Mallorca noch deutlicher zu beleben und damit internationale Investoren anzulocken. Deutsche Käufer, die Mallorca oft als ihr „siebzehntes Bundesland“ betrachten, profitieren besonders von den neuen Regelungen. Wir empfehlen, sich vor einem Kauf umfassend beraten zu lassen, um die regionalen Bauvorschriften und insbesondere das Küstenschutzgesetz zu berücksichtigen. Insgesamt verspricht Mallorca weiter ein attraktives Ziel für Immobilieninvestitionen zu sein.